Ständige Entwicklung – wozu das Ganze?
Wozu diese ständige Auseinandersetzung mit mir selbst?
Was ist meine Haltung? Als Führungskraft und beruflicher Spezialist und als Mensch? Welche Werte und Prinzipien leiten mich? Wie will ich vor diesem Hintergrund leben? Was kann ich verantworten, was nicht mehr?
Die Antworten dienen der Orientierung für unser Handeln. Selbst wenn ich die Fragen nicht wirklich gestellt werden, die Antworten sind schon da und werden jeden Tag gelebt. Bewusst oder unbewusst. Mit entsprechender Wirkung.
Liegen die Antworten im Bereich des Unbewussten basieren die Entscheidungen auf Erfahrungen und Prägungen, die mich immer wieder in gleicher Weise auf Situationen reagieren lassen. Das scheint uns Handlungssicherheit zu geben, führt aber zu einer sehr überschaubaren Handlungsfreiheit.
Mit einer bewussten und reflektierten Lebensführung bekommen wir die Chance, unsere Mechanismen zu durchschauen, die Wechselwirkungen zu überprüfen und auf dieser Basis zu einer Lebensführung zu kommen, die wir mit unserer ganzen Person bejahen können.
Wortwörtlich und übertragen: Es macht Sinn!
Und ohne Sinn wird dem Leben die Farbe entzogen. Und ohne Sinn werden auch im beruflichen Umfeld kaum die Energien freigesetzt, die für die fast täglichen Veränderungsprozesse notwendig sind. Wer hat nicht schon einmal erfahren, mit wie viel Elan und Kreativität an Herausforderungen herangegangen wird, wenn es ein sinnvolles Ziel zu erreichen gilt!?
Auch der Begriff der Work-Life-Balance ist in diesem Zusammenhang wenig überzeugend. Eher geht es um „die Integration der Arbeit ins Leben, so dass die Arbeit das Leben bereichern, umgekehrt das Leben aber auch die Arbeit tragen kann“ (Schmidt 2016, 112). Verwoben in dieser Wechselwirkung kann Leben und Arbeiten Bedeutungen bekommen, die ich ihm gebe und die zu Handlungen führen, zu denen ich stehen und verantworten kann. Das ist nicht einfach oder bequem, eher das Gegenteil davon. Der Lohn ist die Erfahrung von Sinn und Selbstwirksamkeit – der beste Schutz gegen Burnout!
Dazu benötige ich eine gute Selbstaufmerksamkeit, die Bewusstheit, Achtsamkeit, Wertschätzung und Wohlwollen gegenüber der eigenen Person zur Bedingung hat.
Heute wissen wir: Die sogenannte Wirklichkeit ist eine persönliche Kreation aus unseren individuellen Erfahrungen, Annahmen und Erwartungen an die Zukunft. Und wenn man diesen Erkenntnissen zustimmt, bringt dies Verantwortung für die Lebensgestaltung mit sich. Für sich selbst, den Mitmenschen (Mitarbeitern) und der Gesellschaft gegenüber. Und als Führungskraft gilt dies im besonderen Maße, da ich auch (Rollen-) Verantwortung für Mitarbeiter und Organisation habe. Denn ich bin Mitgestalter (und nicht Opfer) meiner Umgebung.
Trotz oder gerade wegen der enormen Veränderungsdynamik in modernen Leben brauchen wir die Auseinandersetzung mit uns selbst und den Rahmenbedingungen, in den wir leben und arbeiten. Nur wer versteht, kann zielführend handeln. Ansonsten bleibt es bei „Sachzwängen“ und reaktivem Verhalten, das oft auch zu kurzfristigem (wirtschaftlichem) Erfolg führt, aber die Folgekosten außer Acht lässt. Auf der betrieblichen Ebene sind dies Ressourcenverschwendung in Form von Mitarbeitern, die „Dienst nach Vorschrift“ machen, junge Talente, die ausgebremst werden, keine Orientierung über gelebte Werte, Fatalismus („ich kann ja doch nichts tun“); auf der privaten Seite das zunehmende Gefühl von Leere, Sinn- und Beziehungslosigkeit.
Der verständliche und oft gehörte Wunsch, „die da oben sollen das erst mal richten“ entlastet, hilft aber nicht weiter. Die gute Fee wird nicht kommen. Und der oft herbeigesehnte „starke Mann“ hat eigene (Macht-) Interessen. Jeder einzelne ist für seinen Einflussbereich verantwortlich und trifft seine persönlichen Entscheidungen – und zahlt mit Freude den Preis.
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Der bewusste und achtsame Umgang mit uns selber hilft uns in der eigenen Mitte zu bleiben. Und dabei hilft uns sehr direkt die Weisheit des Körpers – wenn wir es wieder zulassen! Diese Erfahrungen können Sie besonders effektiv in einer Gruppe machen. Und einen ganz eigenen Weg zu mehr Lebens- und Führungsqualität finden.
Neugierig?
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Der nächste „Offene Abend“ findet am Donnerstag, 10.08.2017 um 20 Uhr statt.